Antisemitismus ist ein europäisches Phänomen

Die jüdischen Gemeinschaften sehen sich um 1900 in ganz Europa antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Nach jahrhundertelanger Ausgrenzung haben sich Jüdinnen und Juden gleiche Rechte, gesellschaftliche Teilhabe erkämpft, ihre wirtschaftliche Lage verbessert – dadurch stoßen sie auf neuen Hass. Hetze und Drohungen nehmen nach dem Ersten Weltkrieg weiter zu. Viele müssen in andere Länder fliehen. In Deutschland wird mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 Antisemitismus Bestandteil staatlicher Politik.

In Griechenland führt die Unterbringung von christlich-griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien zu Spannungen: Etwa 1,5 Millionen dieser Umsiedler hatten nach dem griechisch-türkischen Krieg (1919–1922) in Griechenland eine neue Heimat gefunden. In Thessaloniki geraten sie mit der angestammten jüdischen Bevölkerung in Konflikt. 1931 stecken Antisemiten das jüdische Arbeiterviertel Campbell in Brand. Etwa 10.000 Jüdinnen und Juden wandern in den folgenden drei Jahren nach Palästina aus.


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